Skip to content

Initiative “Garantie für Ausbildung”

Wie kann Jugendlichen eine berufliche Perspektive in der Region gegeben werden? Wie können sich heimische Betriebe langfristig qualifizierten Fachkräftenachwuchs sichern? Um diese Fragen ging es in einer Informationsveranstaltung der Kreishandwerkerschaft Region Braunschweig-Gifhorn in der Handwerkskammer am Mittwoch, 01. Oktober 2014. Kern der Veranstaltung war die Präsentation des Projekts „MeGA – Meckenheimer Garantie für Ausbildung“. Rund 30 Vertreter aus Handwerk, Schulen, Unternehmen, Behörden und Politik zeigten sich interessiert bis begeistert. Tenor nach rund zwei Stunden intensiver Diskussion: Es ist einen Versuch wert!

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Dr. Andreas Bierich, machte zu Beginn die Ausgangssituation deutlich. Die duale Ausbildung sei erfolgreich. Zugleich drohe der Fachkräftemangel und speziell das Handwerk habe mit schlecht qualifizierten Bewerbern für die Lehrstellen zu kämpfen. „In dieser Gemengelage wollen wir eine neue Initiative ins Leben rufen“, so Dr. Bierich. Braunschweigs Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa verdeutlichte: „Wir müssen das Thema Fachkräftemangel nach vorne bringen.“ Dafür müssen Kontakte zwischen Schulen und Betrieben hergestellt werden. Die Stadt Braunschweig sei gerne bereit, ein solches Projekt zu begleiten, so der Gastgeber. Diese Idee einer Ausbildungsgarantie biete den Jugendlichen eine Berufsperspektive und stärke zugleich die Unternehmen in der Region. „Das Dreamteam dieser Idee ist hier“, begrüßte Dr. Bierich zwei Initiatoren von „MeGA“ – Thomas Radermacher, Kreishandwerksmeister Bonn/Rhein-Sieg, und Rektor Peter Hauck, Schulleiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule/Meckenheim.

Kompakt stellten Radermacher und Hauck das Projekt vor. Dessen Kern ist ein Vertrag, in dem sich Schüler mit ihren Eltern einerseits zu festgelegten Leistungen und sozialem Verhalten verpflichten, und Kommunen, Schulen und Wirtschaft andererseits einen Ausbildungsplatz garantieren. „Ohne die Betriebe funktioniert es nicht“, machte Radermacher deutlich. Entscheidend für den Erfolg von „MeGA“ sei, dass die Unternehmen zunächst einen Lehrstellenpool garantierten, und dann den Schülern der Vertrag angeboten werde. Mittlerweile beteiligten sich in Meckenheim rund 40 Betriebe und Institutionen mit mehr als 80 Lehrstellen. Die Vernetzung von Kommune, Schule und Wirtschaft sei wichtig, ergänzte Hauck. Deren Spitzenvertreter müssten mit persönlichem Einsatz für ihre Idee werben. „Auf diesen drei Säulen ruht das Projekt“, so Radermacher.

Viele detaillierte Nachfragen im Anschluss an den Vortrag zeigten das Interesse der Zuhörer. Das griff Dr. Bierich auf und ermunterte die Anwesenden zu einer Erklärung, die Idee umzusetzen. Die Reaktionen reichten von „Praktikabel und sehr gut“, über „Wir müssen dringend zusammen arbeiten“, bis hin zu „Zielführend, klasse“. Der nächste Schritt sei nun, zu erörtern, wie das Projekt „MeGA“ auf die Stadt Braunschweig und den Landkreis Gifhorn übertragen werden könne, lautete das Schlusswort der Veranstaltung.